Reisereportagen… oder über den Vorteil, Zeit zu haben
Heute haben wir mehr oder weniger per Zufall im Kölner Cinedom zwei Kurzvorträge von Martin Engelmann gesehen. Der eine über Kambodscha, der andere über das Land der Mayas, sprich Mexiko, Belize und… tada… Guatemala! Tada? Weil ich selber schon achtmal da war. Achtmal… Ich weiß noch, was ich für einen Schiss beim ersten Mal hatte. Am liebsten wäre ich zuhause geblieben. Meine erste Fernreise und dann gleich sowas!
Schön auch, wenn man bei so einem Vortrag immer mal wieder “hey, da war ich auch schon” denkt oder auch “das Bild habe ich auch”. Wenn auch leider oft nicht so perfekt… Was sich da zeigt, ist das “Zeit haben” auf Reisen ein Riesenvorteil ist. Nicht nur, weil es eh einfach schön ist, sondern weil man auch mal etwas abwarten kann ohne Stress zu haben oder Gelegenheiten zu verpassen. Bin ich bei schlechtem Wetter irgendwo und muß morgen aber weiter oder kommende Woche nach Hause, dann habe ich eben Pech gehabt.
Ich erinner mich noch an den einen Tag Namib. Namib? Kennen wir: Immer blauer Himmel und diese stahlenden Farben! Was waren die Erwartungen hoch. Aber was war? Nix war es mit strahlendblauem Himmel, orangenen Dünen und schwarzem Schlagschatten… Bedeckt war es, diesig und das Licht war diffus. Die Bilder dementsprechend eher… Naja, fürs Erinnerungsalbum, zum Beweis, dass ich da war. Was habe ich mich über die verpasste Chance geärgert. Jemand wie Martin hat dann eben einfach Zeit. Natürlich auch nicht endlos, aber doch mehr als unsereins. Man kann sich eine Ecke angucken, sich überlegen, wann das Licht von wo kommt, wann vielleicht die Marktfrauen ihre Stände aufbauen oder der Nebel aus dem Tal kommt. Und ob und wann man morgen oder übermorgen oder kommende Woche wiederkommen will, um genau das Photo zu machen, was Licht & Stimmung einfängt. Dann sitz ich ich schon im Bus und bin 500km weiter. Doof, ist aber halt so.
Auf jeden Fall kann ich Martins Vorträge sehr empfehlen: Ein sympathischer Typ, der zu erzählen und unterhalten kann und dazu dann auch noch mit seiner Kamera umzugehen weiß (auch wenn es eine Nikon ist…). Sollte er also mal in der Nähe sein – hingehen!
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